Dillenburg / Haiger. Ein großer Waldbrand wütet seit Freitag (12. August) im Forst zwischen Dillenburg und Haiger. In der Summe 1000 Einsatzkräfte bekämpfen die Flammen auf 40 Hektar Fläche. Sie werden vom THW logistisch unterstützt. Der Einsatz dauerte für uns im 12-Stunden Schichtsystem bis Dienstagmorgen (16. August), in Summe 83 Stunden lang.

Unsere Einsatzschwerpunkte im Überblick: 1. nachts mit Flutlicht die Brandschneisen ausleuchten, 2. mit zwei mobilen Tankstellen (Diesel) und aus Kanistern (Benzin) die Feuerwehr-Fahrzeuge und Feuerwehr-Pumpen mit Kraftstoff versorgen, 3. Aufbau und Betrieb von drei Wasserbehälter je 5000 Liter, um Löschwasser zwischenzulagern, 4. kurzfristige Hilfestellung bei technischen Problemen aller Art.

Das Schadensgebiet befindet sich auf dem bis zu 560 Meter hoch gelegenen Höhenzug zwischen dem Dietzhölztal und dem Roßbachtal. Das sind die westlichsten Ausläufer des Rothaargebirges. Die exponierte Lage sorgte einerseits dafür, dass die Rauchsäule auch in 30 Kilometer Entfernung bis Gießen oder Siegen zu sehen war. Andererseits erschwert das die Löscharbeiten in dem unwegsamen Gelände. So konnte sich der Brand, der gegen 17 Uhr entdeckt worden war, zunächst weiter ausbreiten. Letztendlich ist eine Fläche von 400.000 Quadratmeter betroffen. Im Einsatz befanden sich Feuerwehrleute aus allen Städten und Gemeinden des Lahn-Dill-Kreises. Zur Ablösung bzw. Verstärkung kamen am Samstag zehn Löschzüge aus den Landkreisen Gießen und Marburg-Biedenkopf hinzu.

Von unserem Ortsverband war zunächst ein Fachberater angefordert worden. Gegen 21 Uhr erfolgte die Alarmierung der Nachtschleife. Unsere 19 Helfer unterstützen die Feuerwehr mit Tanklogistik, Beleuchtung und dem Gerätekraftwagen für spezielle Kleineinsätze. Die Kollegen des THW Wetzlar haben Faltbehälter für den Löschwasservorrat aufgebaut.

Die angelegten Brandschneisen wurden von uns in der Nacht ausgeleuchtet. Für den Kraftstoffnachschub haben wir den Betrieb von zwei Tankstellen aufgebaut. Mit einer mobilen Anlage auf dem Kipper konnten wir die Feuerwehr direkt an ihren Löschpositionen versorgen. Für nachrückende Kräfte hat man im Übungszentrum Frohnhausen einen Bereitstellungsraum eingerichtet. Hier betreibt das THW eine zweite stationäre Tankstelle.

Um permanent genügend Löschwasser bereithalten zu können, hat das THW Wetzlar zwei mobile Faltbehälter für je 5000 Liter aufgestellt. Darüber hinaus haben wir improvisiert und in der Nacht mitten im Wald ein Wasserbecken aufgebaut, aus Holzpaletten, mit Folie ausgekleidet und mit Spanngurten gesichert. Hier können weitere ca. 5000 Liter Löschwasser gebunkert werden.

Am Samstagmorgen um 7.30 Uhr ist unsere Mannschaft ausgetauscht worden. Die 16 Helfer der Tagschicht sind vor allem mit Transportaufgaben beschäftigt. Zwei Kipper verteilen mit mobilen Tankstellen Kraftstoff, mit zwei Transportern wird im Auftrag des DRK Verpflegung ausgefahren. Kurzfristig hat man noch eine andere Art Tankstelle in Betrieb genommen, die bei hochsommerlicher Hitze die Einsatzkräfte mit Trinkwasser versorgt. In der Nacht zum Sonntag waren Beleuchtung und Betankung erneut die Arbeitsschwerpunkte, was sich in den Folgetagen so fortsetzte. Die Ablösung unserer Kräfte erfolgte kontinuierlich im Schichtbetrieb bis zum Einsatzende am Dienstagmorgen.

Alarmierung: 21.00 Uhr (12. August)

Rückkehr Stützpunkt: 08.00 Uhr (16. August)

Einsatzkräfte: Anzahl und Dienstzeit

19 Helfer Nachtschicht Freitag/Samstag 21.00 - 07.30

16 Helfer Tagschicht Samstag 07.30 - 17.00

11 Helfer Nachtschicht Samstag/Sonntag 17.00 - 08.00

12 Helfer Tagschicht Sonntag 08.00 - 20.00

12 Helfer Nachtschicht Sonntag/Montag 20.00 - 08.00 (plus Verstärkung 9 Helfer THW Wetzlar)

11 Helfer Tagschicht Montag 08.00 - 20.00 (plus Verstärkung 7 Helfer THW Biedenkopf)

12 Helfer Nachtschicht Montag/Dienstag 20.00 - 08.00 (plus Verstärkung 9 Helfer THW Gießen)

Fahrzeuge: PKW OV, MTW OV, MTW TZ, Gerätekraftwagen, Mehrzweckkraftwagen, Kipper Räumen, Kipper Logistik, Flutlichtwagen, Mannschaftslastwagen I, Mannschaftslastwagen IV

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