Dillenburg. Unser Fuhrpark hat Zuwachs bekommen. Kein Kraftfahrzeug, sondern „nur“ ein Anhänger Netzersatzanlage. Dafür mit einem Stromerzeuger, den das THW Dillenburg in dieser Leistungsstärke noch nicht hatte. Die 67.000 Euro Anschaffungskosten für den Anhänger liegen dann auch wieder in den Dimensionen eines mittelgroßen Einsatzfahrzeugs.

Zu jedem THW-Standort gehört die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung. Für Mannschaft und Gerät sind der Mehrzweckgerätewagen mit Anhänger Netzersatzanlage und Lichtmast die wichtigsten Transport- und Arbeitsmittel. Dieses Gespann besteht in Dillenburg bisher aus dem vorgesehenen LKW mit Ladebordwand und einem zweiten Großfahrzeug, dem Flutlichtwagen. Dieser ist ausgestattet mit Aggregat, Lichtmast und zahlreichen Beleuchtungsmitteln. Der 38 Jahre alte Iveco wird aber den nächsten TÜV-Termin nicht überleben.

Immer wieder haben unsere Helfer mit Reparaturen, vor allem an der Vorderachse, die Ausmusterung hinauszögern können. Denn die Zuteilung des Anhängers mit Netzersatzanlage ließ auf sich warten, andernorts war die Not größer. Der Bund, der seine Katastrophenschutzorganisation Technisches Hilfswerk einheitlich mit Fahrzeugen und Geräten ausstattet, hat bei der Firma AVS eine Serie von 206 Stück Anhänger Netzersatzanlage bestellt. Nummer 115 steht seit 6. Juli in Dillenburg.

Am frühen Samstagmorgen um 2.30 Uhr machte sich das Abholteam auf den Weg in das 390 Kilometer entfernte Ehingen an der Donau. Bei der Firma AVS erhielten Gruppenführer Raul Münch, Sebastian Klute und David Peuser eine Einweisung in die Technik von Stromerzeuger und Lichtmast. Bei diesem Auslieferungstermin gab es außerdem für die THW-Standorte Kassel, Groß-Gerau, Geisenheim und Andernach jeweils ein mobiles Kraftwerk.

Noch ein paar technische Daten. Der Anhänger ist mit Deichsel 5,25 Meter lang und wiegt 2,45 Tonnen. Der Deutz Dieselmotor, der den Generator antreibt, hat 75 PS. Der Stromerzeuger leistet 50 kVA. Damit können zahlreiche elektrische Geräte betrieben werden, wie Tauchpumpen, Plasmaschneider oder großflächige Beleuchtuzng. Und natürlich der an der Anhängerfront montierte Lichtmast. Sieben Segmente lassen sich pneumatisch bis auf 9 Meter Höhe ausfahren. Am Lichtkreuz befestigt sind 4 LED-Leuchten mit je 300 Watt Leistung. Statt bisher Halogentrahler oder Metalldampflampen setzt das THW bei einer Serienbeschaffung von Lichtmastanlagen erstmals ausschließlich auf LED-Technik.

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