Dillenburg. Einsatzstellensicherungssystem heißt eine Einheit, die das THW flächendeckend an 66 Standorten aufbaut. Beim THW Dillenburg gibt es den ESS-Trupp seit 2020, zu einem ersten gemeinsamen Ausbildungswochenende hatte man Kolleginnen und Kollegen aus acht THW-Ortsverbänden zu Gast.
Alles was unsicher steht kann mit Vermessungstechnik überwacht werden. Das gilt für Gebäudeteile ebenso wie für eine hohe Mauer oder nach einem Hangrutsch. Das ermöglicht Einsatzkräften abzuschätzen, ob sie sich einem Gefahrenbereich nähern können. Auch kann das System eingesetzt werden, um rechtzeitig evakuieren zu können.
Beim Einsatzstellensicherungssystem ist ein Tachymeter (bekannt von Baustellen) das wichtigste Messinstrument. Die ermittelten Daten können in Echtzeit aus einer Entfernung von bis zu zwei Kilometern überwacht werden. An der ersten gemeinsamen Ausbildung in Dillenburg haben neun ESS-Trupps aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit 21 Helfern teilgenommen.
In Dillenburg hat man den Wilhelmsturm ins Visier genommen, das Wahrzeichen der Stadt hoch oben auf dem Schlossberg. Das historische Bauwerk ist standsicher, bewegt sich aber bei stärkerem Wind an der Turmspitze um zwei bis drei Millimeter. Das sei normal, sagt Tobias Weidenbach, der den ESS-Trupp Dillenburg leitet. Ein zweites Übungsobjekt waren Gebäude auf dem ehemaligen Hochofengelände in Oberscheld, wo die Feuerwehr Dillenburg mit der Drehleiter die THW-Experten beim Anbringen von Messpunkten unterstützte.
Unser ESS-Trupp musste mit den Geräten aus anderen Ortsverbänden üben, denn Tachymeter und weiteres ESS-Equipment sind beim THW Dillenburg bisher noch nicht als Ausstattung eingetroffen.