Dillenburg. Erstmals nach vier Jahren coronabedingter Zwangspause konnten sich die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks Dillenburg wieder in großer Runde zur Jahresabschluss-Veranstaltung treffen. Die neue Fahrzeughalle war mit 100 Gästen schon lange nicht mehr so gut gefüllt, die an diesem Abend bei zahlreichen Ehrungen von Bundesflutmedaille über Jubiläen bis zu Helferzeichen viel zu klatschen hatten.
In Erinnerung ist weiterhin die schreckliche Flutkatastrophe vom Sommer 2021 im Ahrtal. Angehörige des THW Dillenburg waren knapp drei Monate in unterschiedlicher Stärke mit Aufräumarbeiten und Logistikunterstützung im Schadensgebiet beschäftigt. Insgesamt 53 Helferinnen und Helfer und 8590 Dienststunden bedeuteten den größten Einsatz in der 70-jährigen Geschichte des THW Dillenburg.
Zum Dank für die geleistete Hilfe hat die Bundesregierung die „Einsatzmedaille Fluthilfe 2021" gestiftet, die seit Oktober 2023 an 43.000 Einsatzkräfte ausgehändigt wird. Stefanie Lauber von der THW-Regionalstelle für Mittelhessen in Gießen überreichte die Medaille jeder Dillenburger Einsatzkraft, die am Ahrtal-Einsatz beteiligt war.
„Wenn die Menschen Hilfe brauchen muss es schnell gehen und wir brauchen auch schweres Gerät.“ Das sagte Landrat Wolfgang Schuster, um den neuen Dillenburger THW-Bagger offiziell in Dienst zu stellen. Denn der Lahn-Dill-Kreis hat die Investition bezuschusst. Die andere Hälfte hat der Förderverein des THW Dillenburg aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden aufgebracht. Vorsitzender Claus Krimmel danke der Kreispolitik, die es ermöglichte, das über 30 Jahre alte Vorgängermodell durch einen modernen Bagger zu ersetzen.
In diesem Jahr können besonders viele Einsatzkräfte des Dillenburger THW ein rundes Jubiläum feiern, denen mit Urkunde und Präsent Dank ausgesprochen wurde. Seit 10 Jahren dabei sind Justus Lotz (Dillenburg) und Raul Münch (Wissenbach), seit 20 Jahren Daniel Becker (Dillenburg), Daniel Brandenburger (Dillenburg), Manuel Gerhardt (Medenbach), Katharina Häde-Kring (Breitenbach), Peter Michael Kring (Donsbach) und Michael Müller (Sechshelden). Die blaue Uniform tragen sei 25 Jahren André Birkholtz (Simmersbach) und Christopher Weber (Dillenburg). Bereits 30 Jahre ehrenamtlich tätig für das THW sind Karsten Bender (Oberndorf) und Marcel Kring (Niederdresselndorf).
Über den normalen Dienstbetrieb hinaus stecken Einsatzkräfte auch ihre Freizeit in die überörtliche Bereichsausbildung, in die Qualifizierung für Auslandseinsätze, in Umbauarbeiten am Fuhrpark oder den Aufbau neuer Fachgebiete. Für diese besonderen Verdienste erhielten das THW-Helferzeichen Gold Jonathan Brandenburger (Hirzenhain), Markus Franz (Burg), Katharina Häde-Kring, Mike Plasberg (Merkenbach) und Tobias Weidenbach (Dillenburg). Das THW Helferzeichen Gold mit Kranz wurde überreicht an Sebastian Sonntag (Driedorf), Daniel Brandenburger und Christopher Weber.
Das Dillenburger THW ist aktuell inklusive Jugend 110 Köpfe stark. Gemeinsam leistete man in 2023 rund 25.000 Dienststunden, berichtete Ortsbeauftragter Alexander Schmidt. Trotz des großen persönlichen Engagements sei 2023 bei den Einsatzzahlen ein ruhiges Jahr gewesen. Neben Anforderungen des neuen Baggers bildeten die Unterstützung der Stadt Dillenburg einen Schwerpunkt. Daran knüpfte Bürgermeister Michal Lotz an, der sich mit einem „wir brauchen euch“ dafür bedankte, dass THW-Kräfte mehrmals bei der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften mit anpackten.
Während der große Bagger bereits einige Zeit in der Fahrzeughalle steht, ist kompakte hochwertige Messtechnik erst wenige Tage vor der Veranstaltung eingetroffen. Mit dem Einsatzstellensicherungssystem (ESS) können bei Gefahr Bauwerke überwacht werden. Der Chef der neuen Dillenburger ESS-Einheit, Tobias Weidenbach, stellte das Lasergerät vor. „Wir können aus einem Kilometer Entfernung feststellen, ob sich der Wilhelmsturm einen Millimeter bewegt“.
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Ehrung für Jahrzehnte lange Mitgliedschaft im THW, von links: Katharina Häde-Kring, Michael Müller, Manuel Gerhard, Daniel Brandenburger, Daniel Becker und Peter Michael Kring sowie Ortsbeauftragter Alexander Schmidt und Regionalstellenleiterin Stefanie Lauber, die die Urkunden überreichten. (Fotos: Andreas Nöh)
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Beifall von Stefanie Lauber (rechts, THW-Regionalstelle Gießen) und Alexander Schmidt (Chef THW Dillenburg) zur Auszeichnung mit dem Helferzeichen in Gold. Von links: Katharina Häde-Kring, Mike Plasberg, Markus Franz, Jonathan Brandenburger und Tobias Weidenbach.
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Das höchste Helferzeichen, das das THW zu vergeben hat, Gold mit Kranz für (von links) Christopher Weber, Daniel Brandenburger und Sebastian Sonntag.