Dillenburg / Baumholder. Die Hochwasserlage im Saarland und in Rheinland-Pfalz hat auch für eine Alarmierung des Technischen Hilfswerks Dillenburg gesorgt. In der Nacht zum Dienstag starteten 16 Helfer in Richtung Schadensgebiet, um mit schwerem Gerät in einem Bereitstellungsraum stationiert zu werden. Ein Einsatz wurde jedoch nicht erforderlich, so dass am Abend die Rückverlegung in den Heimatstützpunkt erfolgte.
„Vor die Lage kommen“ heißt die Einsatztaktik des THW nach dem Sturmtief Katinka, das kurz vor Pfingsten vor allem im Saarland große Hochwasserschäden verursacht hatte. Denn für Dienstag kündigte der Wetterdienst für den Südwesten Deutschlands erneut eine Unwetterfront an. Um gerüstet zu sein und schnell reagieren zu können, hat der THW-Führungsstab am Dienstag aus mehreren Bundesländern Mannschaften mit Pumpenausstattung und Räumgeräten zusammengezogen. Dafür wurde auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Baumholder (Rheinland-Pfalz) ein Bereitstellungsraum eingerichtet.
Das THW ist bundesweit einheitlich aufgestellt und mit unterschiedlichen Fachgruppen auf besondere Einsatzlagen spezialisiert. So gibt es beispielsweise in Dillenburg die Fachgruppe Räumen mit Bagger und Radlader oder in Wetzlar die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen mit Hochleistungspumpen. Jede Einheit ist autark einsetzbar. Beim Hochwasser Ende 2023 in Niedersachsen hatte das THW erstmals mehrere Fachgruppen der gleichen Spezialisierung zu einem Fachzug zusammengefast und in den Einsatz geschickt. Diese Taktik hat sich bewährt und wird jetzt erneut angewendet.
Das Dillenburger THW hat jetzt zum ersten Mal den Auftrag erhalten, einen Fachzug Räumen anzuführen. Dazu gehören als wesentliche Arbeitsgeräte zwei große Radlader und ein Kettenbagger. Ebenfalls mit dabei die nötigen Begleitfahrzuge wie Kipper, Tieflader, Mannschaftstransporter und ein Gerätekraftwagen mit Werkzeug für alle Fälle.
Gestellt wird dieser Fachzug mit 16 Helfern des THW Dillenburg, sechs des THW Weilburg und fünf vom THW Groß-Gerau.
Die Dillenburger haben sich in der Nacht zum Dienstag um 3 Uhr auf den Weg nach Baumholder gemacht, da dort ab 7 Uhr Einsatzbereitschaft hergestellt werden musste. Inzwischen waren 2500 THW-Kräfte mit den Folgen des Starkregens beschäftigt. Die Mannschaften aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz müssen ausgetauscht werden, so dass das THW frische Kräfte aus weiteren Bundesländern nachführt. So sind am Dienstag zwei Fachzüge mit Hochleistungspumpen, die bis zu 25.000 Liter Wasser pro Minute wegschaffen können, aus Niedersachsen und Brandenburg/Thüringen unterwegs.
Die Einsatzdauer der Dillenburger THW-Mannschaft war zunächst auf drei Tage festgelegt. Da die prognostizierte Unwetterlage nicht eingetreten ist und keine Schäden den Einsatz große Baumaschinen erforderlich machten, gab es um 16.00 Uhr den Auftrag zum Rückmarsch nach Dillenburg. Die Fachzüge Pumpen bleiben aber vor Ort, da das Hochwasser von Saar über Mosel langsam Richtung Rhein abfließt und überflutete Bauwerke erst leergepumpt werden können, wenn die Scheitelwelle des Hochwassers durch ist.