Dillenburg. Die in Südhessen ausgebrochene Afrikanische Schweinepest beschäftigt jetzt auch das Technische Hilfswerk Dillenburg. Zusammen mit Kollegen aus weiteren THW-Standorten ist ein LKW-Konvoi gebildet worden, um große Mengen Schutzzäune in Brandenburg aufzuladen und in den Bereich Darmstadt zu transportieren.
Den Einsatzauftrag haben die Dillenburger THW-Helfer am späten Montagnachmittag erhalten. Innerhalb kurzer Zeit musste eine Mannschaft zusammengestellt werden, die zwei Tage unterwegs sein wird. Hierzu bedarf es vor allem Absprachen und Freistellungen durch die Arbeitgeber, denn schon am nächsten Morgen sollte es losgehen.
Die Kolonne besteht aus 15 THW-Einsatzfahrzeugen. Neben einem Einsatzleitwagen sind das 7 LKW mit Anhänger. Das Kommando hat der Dillenburger THW-Zugführer Christopher Weber. Die Fahrtstrecke führt am Dienstag über knapp 650 Kilometer in die kleine Ortschaft Jännersdorf. Diese liegt im Landkreis Prignitz ganz im Norden Brandenburgs an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Dort werden aus einer Lagerhalle des Veterinäramts Brandenburg Wildschutzzäune übernommen. Nach einer Übernachtung geht es mit der Fracht am Mittwoch über 670 Kilometer nach Groß-Umstadt im Landkreis Darmstadt Dieburg.
Zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest wird entlang der Bundesstraße 45 von Dieburg bis zur Landesgrenze Baden-Württemberg ein 50 Kilometer lang Zaun aufgebaut. Dieser kann von Wildschweinen nicht überwunden werden. Da sich diese Methode der Seuchenbekämpfung in Brandenburg bewährt hat, greift man auf das dort eingelagerte Material zurück. Das Land Hessen hat formell eine Gefahrenabwehrlage festgestellt, das Technische Hilfswerk um Unterstützung gebeten und mit der Transportlogistik beauftragt.
Insgesamt muss sehr viel Volumen bewegt werden. Das Material umfasst 850 Rollen Maschendrahtzaun und 21.000 Holzpfosten, jeweils rund 1,5 Meter hoch. Das THW hat bereits mit fünf LKW-Kolonnenfahrten Ausrüstung zu Seuchenbekämpfung von Brandenburg nach Südhessen transportiert. Da der Aufbau des Zauns entlang der B45 besser vorangeht als angenommen, muss jetzt schneller Nachschub herangeschafft werden. Dazu sind drei weitere LKW-Kolonnen notwendig.
Die erste der drei Fahrten übernimmt das THW aus Mittelhessen. Dillenburg stellt das Führungsfahrzeug und zwei Lastzüge, jeweils ein LKW mit Anhänger sind aus den THW-Standorten Wetzlar, Gießen, Grünberg, Marburg und Limburg dabei. Die Personalstärke des Konvois beträgt 18 ehrenamtliche Einsatzkräfte.