Dillenburg. Das Wochenende 28. und 29. September stand im Zeichen einer ganz besonderen Spezialisierung innerhalb des Technischen Hilfswerks. CBRN und SEEBA. Das erste steht für Chemische, Biologische, Radiologische, Nukleare Gefahrenabwehr, früher auch als ABC-Gefahren bezeichnet. Das zweite steht für Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland, die zuletzt nach dem Erdbeben 2023 in der Türkei gewesen ist. Einsatzkräfte aus beiden Spezialgebieten haben sich zur Ausbildung im Übungszentrum Frohnhausen getroffen. 

Die 17 Einsatzkräfte der SEEBA kamen aus 11 THW-Ortsverbänden in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Anwesend war auch ein Spezialist von Heavy Rescue Germany, der eine neue vom THW beschaffte Kamera vom Typ First Look vorstellte und mit welcher die Einsatzkräfte üben konnten. Auf dem Dienstplan stand das Thema „Technische Ortung / Marking“. Nach einer kurzen theoretischen Einführung ging es in zwei Gruppen an den praktischen Umgang mit den Ortungsgeräten SearchCam und Delsar, um im Trümmergelände des Übungszentrums „Verschüttete“ aufzuspüren.

Die Einsatzkräfte des THW sind bei ihren Einsätzen häufig besonderen Gefahren ausgesetzt – spezialisierte und gezielte Ausbildungen sind daher unerlässlich. An zwei Wochenenden im September absolvierten 12 Einsatzkräfte aus den THW-Regionalbereichen Gießen und Koblenz die Ausbildung zum CBRN-Helfer, zwei davon vom Ortsverband Dillenburg. Der Schutz der Helferinnen und Helfer steht bei Einsätzen mit gefährlichen Stoffen und Gütern stets an erster Stelle. Besonders bei Unfällen mit solchen Stoffen können CBRN-Gefahren auftreten: chemische, biologische, radiologische und nukleare Risiken. Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, werden unsere Einsatzkräfte intensiv im Umgang mit Messgeräten, Dekontaminationsverfahren und Schutzanzügen geschult.

Eine besondere Herausforderung stellte am zweiten Wochenende die Zusammenarbeit mit der SEEBA dar, die parallel eine Ortungsausbildung auf dem Übungsgelände in Dillenburg-Frohnhausen durchführte. Ein von der SEEBA identifizierter Gefahrstoff musste durch die Teilnehmer des CBRN-Lehrgangs geborgen und gesichert werden. Zur Simulation internationaler Einsätze der SEEBA und potenzieller Sprachbarrieren kam ein Sprachmittler zum Einsatz. Ein türkischsprachiger Teilnehmer des Lehrgangs, der ein „Opfer“ darstellte, kommunizierte in seiner Muttersprache. Durch einen Sprachmittler des THW erfolgte die Übersetzung ins Englische, der damit die Auslandshelfer in der Kommunikation unterstützt. Zudem wurde bei einem simulierten Notfall eines Helfers, der mit einem Chemikalienschutzanzug ausgerüstet war, die medizinische Erstversorgung durch einen SEEBA-Paramedic übernommen.

 

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